Über 80 Prozent der Deutschen Bevölkerung sind mindestens einmal in ihrem Leben von Akne betroffen. Bei den meisten Menschen sind es pubertär basierte Schübe, bei den Anderen geht es weit über die Teenager Jahre hinaus.
Was viele Menschen nicht wissen ist, dass Akne eine genetische Komponente besitzt und nicht nur auf Ernährung oder den Lebensstil zurückzuführen ist.
Meine frühe Geschichte:
Ich habe seit der Pubertät Probleme mit meiner Haut. Angefangen hat es ganz klassisch mit Mitessern und wenigen Eiterpickeln. Die Lösung meiner damaligen Ärzte: verschreibt dem 14.-Jährigen Mädchen doch einfach die Pille. So war das damals. Unnötig Hormone zuführen- Das Akne Problem ist gelöst! Oder doch nicht?
Rückblickend kann ich sagen, dass die Pille meine Pickelsituation weder verschlimmert, noch wirklich verbessert hat. (Allerdings hatte ich andere unschöne Nebenwirkungen, zu diesen aber ein anderes Mal mehr)
Meine damalige Pflegeroutine:
Ehrlich gesagt hatte ich wenig Ahnung von Inhalts- und Wirkstoffen. Deswegen habe ich einfach die klassischen Anti-Pickelprodukte aus der Drogerie von Clerasil, Garnier und Co. benutzt. Meine Haut ist Hochsensibel und natürlich hat mir die Anwendung wenig gebracht, bzw. meine Akne nur verschlimmert.
Mein erster Hautarztbesuch:
Als meine Haut sich nicht verbessert hat, bin ich schließlich das erste Mal zum Hautarzt gegangen. Auch hier ging es ganz schnell. Leichte, klassische Akne und die Patentlösung hieß: Antibiotika Creme in Kombination mit einer Vitamin Creme und dann wird das schon. Und ganz ehrlich, es hat mir damals wirklich gut geholfen und ich war das erste Mal zufrieden mit meiner Haut. Mein Fehler damals war, dass ich mich nicht mit dem Arzt für eine langfristige Nachsorge auseinandergesetzt habe.
Mein Auslandsjahr und Absetzten der Pille:
Kommen wir zum Knackpunkt. Ich habe ein Jahr lang im Ausland verbracht und dort die Pille abgesetzt. Meine Hormone sind durch die Decke gegangen und ich hatte ein ganzes Jahr lang keinen erkennbaren Zyklus mehr.
Gleichzeitig hat sich meine Akne definitiv wieder verschlechtert. In dieser Zeit habe ich mich vermehrt mit der Materie beschäftigt und bin ich auf Naturkosmetik umgestiegen. Das hat meiner Haut gut getan aber nachdem mein Zyklus wieder regelmäßig eingesetzt hatte, wurde auch meine Akne für mich so schlimm, wie noch nie.
Akne mit Anfang 20:
Und hier bin ich nun: Anfang 20 und habe die Haut einer 16-jährigen. Ich habe seitdem viel über meine Akne gelernt. Zum einen ist sie definitiv hormonell und zyklisch bedingt. Außerdem hatte mein Vater auch lange Akne Probleme und daher habe ich garantiert eine genetische Veranlagung für unreine Haut mitbekommen.
Ernährung und Sport leisten einen Teil, sind aber bei MEINER Akne kein ausschlaggebender Punkt. Deswegen nerven und verletzen einen Kommentare, wie: „Wasch doch mal deine Haut, ernähre dich besser, benutz doch mal dieses Produkt, treib mehr Sport,..“
Akne Betroffene wissen, wie frustrierend diese Kommentare (meistens von Leuten mit naturreiner Haut) sein können und die Scham darüber, wie die eigene Haut aussieht.
Und nun?
Es reicht mir! So habe ich mich zuletzt gefühlt und endlich den Kopf aus dem Sand gezogen. Ich habe neuen Mut gefasst und möchte nachhaltig etwas ändern.
Deswegen bin ich vor ca. drei Wochen zu einer Hautärztin gegangen, die sich wirklich intensiv mit mir und meiner Akne Geschichte befasst hat. Zusammen haben wir einen Plan, bestehend aus chemischen Komponenten und Naturkosmetik, aufgestellt.
Meine Haut ist weit entfernt von Perfektion aber ich sehe das erste Mal seit langem wieder Verbesserungen.
Welche Produkte ich verwende und wie meine tägliche Pflegeroutine aussieht, könnt ihr ‚hier‘ nachlesen.
Mein Fazit:
Viele Leute unterschlagen die psychische Belastung, die Akne auf die betroffenen Personen haben kann.
Ich persönlich habe lange gebraucht, um meine Haut so zu akzeptieren, wie sie ist- eben nicht perfekt.
Ich möchte euch mit diesem Post ein wenig Hoffnung mitgeben und zeigen, dass ihr mit eurem Leiden nicht allein seid.
Wie auch immer euer Weg aussehen wird, lasst euch nicht von Anderen aus der Bahn bringen.
Sucht euch Ärzte/Menschen, die euch Zuhören und nicht Belehren.
Und denkt vor allem daran: Äußerlichkeiten definieren nicht, wer wir sind!